- Hämoglobinurie
- Hä|mo|glo|bi|n|u|rie, die; -, -n [zu griech. oũron = Harn] (Med.):Auftreten von gelöstem, reinem Blutfarbstoff im Urin infolge plötzlichen Blutzerfalls.
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Hämoglobin|urie[zu griechisch oũron »Harn«] die, -/...'ri |en, das Auftreten von Blutfarbstoff (Hämoglobin) im Harn bei krankhaft vermehrtem freiem Vorkommen im Blut (Hämoglobinämie). Der Harn nimmt hierbei eine hellrote, in schweren Fällen dunkelrote bis schwarzbraune Färbung an, enthält im Unterschied zur Hämaturie jedoch keine roten Blutkörperchen. Bei der seltenen paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie, einer anfallsweise auftretenden chronischen Erkrankung v. a. im Erwachsenenalter, kommt es zu einem beschleunigten innergeweblichen Abbau der (wohl durch einen erworbenen Defekt geschädigten) roten Blutkörperchen mit gesteigerter Hämosiderinbildung und Hämosiderinurie. Hierbei besteht die Gefahr einer tödlichen Niereninsuffizienz (Schädigung infolge Hämosiderinablagerung), auch von Embolien oder einer aplastischen Krise (vorübergehendes Versagen der Erythrozytenbildung). Zu den Autoimmunkrankheiten gehört die Kältehämoglobinurie, eine hämolytische Reaktion nach Unterkühlung. Die Marschhämoglobinurie beruht auf einer mechanischen Schädigung der roten Blutkörperchen in den Gefäßen der Fußsohle durch extreme Belastung und klingt nach kurzer Erholungsphase von selbst ab.* * *
Universal-Lexikon. 2012.